Archiv für die Kategorie „Aus den Medien“

Gleichberechtigung und Christentum

Julian Nida-Rümelin hat in einer Integrationsdebatte daran erinnert: „Den Müttern des Grundgesetzes habe man 1948 im Parlamentarische Rat gesagt, die Gleichberechtigung der Frau widerspreche dem christlichen Menschenbild.“
DERNBACH, Andrea, 2007: Passt die Frau ins Christentum? Grüne und SPD sprechen über Integration, Der Tagesspiegel vom 2007-07-01

Als >Mütter des Grundgesetzes< werden die vier Frauen genannt, die neben den 61 Männern des Parlamentarischen Rates 1948 das bundesdeutsche Grundgesetz konzipierten.

Dr. Elisabeth Selbert und Friederike (Frieda) Nadig (SPD) setzten gegen anfangs heftigen Widerstand – auch aus eigenen Reihen – die Aufnahme des 2. Absatzes im Artikel 3 Männer und Frauen sind gleichberechtigt in das Grundgesetz durch.

Dr. Helene Weber (CDU), die älteste der vier Frauen, hatte bereits an der Weimarer Verfassung mitgewirkt und war im Parlamentarischen Rat als Schriftführerin Mitglied des Präsidiums. Sie war seit 1919 bis 1962 mit Ausnahme der 12 Jahre des Nationalsozialis-mus ununterbrochen Parlamentsabgeordnete gewesen und reorganisierte nach 1945 die katholische Frauenbewegung.

Helene Wessel war seit 1949 die Vorsitzende der Zentrumspartei, damit die erste Frau an der Spitze einer Partei in Deutschland und die erste weibliche Fraktionsvorsitzende. (http://de.wikipedia.org/wiki/Mütter_des_Grundgesetzes)

Deutsche Schulen verstärken Geschlechterungerechtigkeit

Anlässlich des Internationalen Frauentages hat die GEW die Schulen aufgefordert, „zu einer >geschlechtergerechten Bildung< beizutragen“ und darauf hingewiesen, dass internationale Schulvergleichsstudien zeigen, „dass deutsche Schulen eher dazu beitrügen, Geschlechterungerechtigkeit zu verstärken, als sie abzubauen.“

Quelle:
Der Tagesspiegel vom 2007-03-08, S. 32: Rollenklischees in der Schule abschaffen – akü
Link: www.frauen-und-schule.de

Aufstieg in die internationale Wissenschaftselite nur mit Frauenquote

Dass Deutschland »40 Prozent seines intellektuellen Potenzials nicht ausschöpft«, gefährde den Aufstieg in die internationale Wissenschaftselite, sagte Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und plädiert für eine Frauenquote an Hochschulen und außeruniversitären Instituten.

Matthias Kleiner, der Winnacker im Januar 2007 als DFG-Präsident ablöst, schloss sich der Forderung nach einer Frauenquote in der Wissenschaft an.

Im November veranstaltet der Wissenschaftsrat eine Gleichstellungstagung in Köln. „Dort sollen Vertreter (! GP) des Wissenschaftsrats, der außeruniversitären Einrichtungen, der Förderorganisationen und der Hochschulrektorenkonferenz »ein Communique zur Gleichstellung unterschreiben, in dem sie sich auf Ziele verpflichten, die zu messbaren Ergebnissen führen«, sagt der Vorsitzende des Wissenschaftsrats Peter Strohschneider.“

Quelle: BURCHARD, Amory, 2006: Frauen vor. Blockierte Karrieren: Jetzt fordern Experten eine Quote für Wissenschaftlerinnen. In: Der Tagesspiegel vom 2006-06-08, S. 29