Archiv für die Kategorie „Zitate“

Quotenfrau oder Quotengesellschaft?

Lange nichts von der Quote gehört?
Hier kommt eine kluge Feststellung von Claudia von GÉLIEU:

„Eine Quote ist kein Armutszeugnis für die Frauen, sondern für die Gesellschaft, die es nicht schafft, auf anderem Wege Chancengleichheit herzustellen.“

Quelle:
OESTREICH, Heide: „Es gibt immer eine Frauenbewegung“. Heute vor 100 Jahren fiel das Politikverbot für Frauen. Dieses Verbot hat bis heute den Ausschluss der Frauen aus der Politik vorgezeichnet, sagt Claudia von Gélieu. Ein Gespräch mit der Politologin über Frauen, die Scheiben einwerfen, das weibliche Gehirn und die Quote als Männerförderung. In: taz zwei vom 2008-05-15

Frauen in der Politik

„Der wachsende Einfluss der Frauen ist das einzig Beruhigende an unserem politischen Leben.“

(Oscar Wilde)

Gender und Qualität

„Solange Wissenschaft unter einem tradierten „gender bias“ leidet, leidet die Qualität. Das gilt eben nicht nur fürs Personal, sondern auch für die Inhalte von Wissenschaft. Forschung ohne Reflektion auf Gender, also auf die jeweilige Bedeutung von Geschlecht im Zusammenwirken mit anderen sozial wirksamen Kategorien wie Alter oder Herkunft, weist schlicht Defizite auf.“

Quelle:
BAER, Susanne, 2007: Wie Elite wächst. Nur mit Gleichstellung und Genderforschung kommt die Wissenschaft weiter. In: Der Tagesspiegel vom 2007-04-18

Gegner des Frauenstudiums

„Weibliche Rechtsanwälte und Notare oder weibliche Richter oder weibliche Staatsanwälte oder weibliche Verwaltungsbeamte? Mit jedem Schritt vorwärts beträte man die abschüssige Bahn, auf der es kein Halt gib, bis die Austilgung des Unterschieds der Geschlechter im öffentlichen Recht erreicht ist. Wer dem geschichtlich bewährten Ideal des männlichen Staates die Treue hält, würde töricht handeln, wenn er ein Zugeständnis machte. Unsere Lage ist ernst. Das deutsche Volk hat anderes zu tun als gewagte Versuche mit Frauenstudium anzustellen. Sorgen wir vor allem, daß unsere Männer Männer bleiben. Es war stets ein Zeichen des Verfalls, wenn die Männlichkeit den Männern abhanden kam und ihre Zuflucht zu den Frauen nahm.“

Wenigstens eins haben wir erreicht: „die Austilgung des Unterschieds der Geschlechter im öffentlichen Recht“. Aber es wird noch viel zu viel dem „männlichen Staates die Treue“ gehalten. Interessant finde ich aber, dass ich hier auch blanke Angst wahrnehme – denn die „Lage ist ernst“ und um die „Männlichkeit“ steht es auch nicht zum Besten.

Quelle: Frau Prof. Dr. Christina von BRAUN, Professorin für Kulturwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, hat ein Video und eine DVD „Gegner des Frauenstudiums“ erstellt, in der Originaltexte verschiedener Wissenschaftler aus dem vorvorigen Jahrhundert zum Thema Frauenstudium nachgespielt werden. Hier stelle ich Ihnen einen Text von Prof. Otto GIERKE (1841 – 1921), Rechtsgelehrter, im Internet als Jurist, Rechtshistoriker und Sozialpolitiker vor. Für wen hat dieser Mann wohl Sozialpolitik gemacht – doch höchstens für die Hälfte der Menschheit.

Moderne Kunst? Altmodisches Geschlechterverhältnis!

„Bei allem Autonomie- und Avantgarde-Anspruch der Kunst – das Fundament unserer Geschlechterverhältnisse, nämlich die ungleiche Bewertung und Entgeltung von Tätigkeiten, je nachdem, ob sie von Männern oder von Frauen ausgeübt werden, ist auch in diesem Bereich offenbar von allen sozialen und kulturellen Umbrüchen unerschüttert geblieben.“

Ulrike HELWERTH in >informationen für die frau<, Informationsdienst des Deutschen Frauenrates, Heft 4/2006, Editorial

Mehr Frauen in die Stadtplanung

„Für mich sind die Städte gegenwärtig viel zu sehr aus der männlichen Perspektive, zu maskulin entwickelt. Wir brauchen viel mehr aus der Perspektive von Frauen entwickelte Stadtstrukturen. Deswegen brauchen wir auch mehr Frauen in der Stadtplanung. Frauen leben und wohnen anders als Männer. Ein Stadtquartier, ein Wohnquartier von Frauen mitgeplant, ist ein anderes als ein von Männern geplantes. Wir brauchen mehr feminine Strukturen in der Stadt, in denen sich auch Kinder wieder finden können.“

Klaus Töpfer, vormals Exekutivdirektor United Nations Environment Program, auf dem 13. Forum Globale Fragen im Auswärtigen Amt „Die Welt als Stadt, die Stadt in der Welt – Globalisierung, Urbanisierung und internationale Politik“ Berlin, 6. – 7. April 2006

Von der Leyen: Jeglicher Art von Gewalt gegen Frauen und Mädchen entschieden entgegentreten!

„Frauenhäuser sind daher weiter ein unverzichtbarer Bestandteil des Hilfesystems. Sie haben wichtige Pionierarbeit geleistet und zu einem Paradigmenwechsel geführt. Die Botschaft des Staates ist eindeutig: Das Opfer wird geschützt. Der Täter muss gehen und wird zur Verantwortung gezogen. Wir werden dem ersten Aktionsplan der Bundesregierung zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen, der inzwischen umgesetzt ist, im nächsten Jahr einen zweiten Aktionsplan folgen lassen. Dort sind die Erfahrungen aus 30 Jahren Frauenhausarbeit ebenso einbezogen wie die Erkenntnisse, die wir aus unseren Gesprächen mit Polizei und Justiz, aber auch mit Ärzten und Ärztinnen gewonnen haben“, erklärt die Bundesministerin.

BMFSFJ Internetredaktion Pressemitteilung Nr. 127/2006 Veröffentlicht am 23.11.2006 Thema: Gleichstellung

Ich kenne schon viele Hürden in der Mädchen- und Frauenbildung

– jetzt finde ich zufällig eine mir ganz neue!

KANYIKE, Florence/AKANKWASA, Dorothy/KARUNGI, Christine:

Menstruation as a barrier to gender equality in Uganda

“Puberty can have a severe effect on girls’ performance and attendance in upper primary schools in Uganda. In many schools, girls between the ages of 11 and 14 are absent for an average of three to five days a month due to their menstrual period. Attendance is undermined because girls do not have access to adequate protection such as sanitary towels or pads. For some subjects – such as maths and science – the result of such regular absenteeism can be devastating as girls miss out on vital stages of the syllabus, resulting in gaps in the learning stages, which they find hard to catch up on later. …

Where men most often control the household budget, how can girls succeed in getting sanitary materials on the priority list?”

In: insights education. DEVELOPMENT RESEARCH, September 2004, id21

Frauen müssen immer die >Extrameile< gehen

„Zwar lernen lesefreudige Frauen wie Minderheiten schnell die Distanz zu überbrücken, die ihre eigene Lebenserfahrung von der des weißen, christlichen, männlichen Autors trennt; doch bleibt es immer ein Sprung, ein Energieaufwand, den Männer so nicht machen müssen.“ (KLÜGER, Ruth, 1997: Frauen lesen anders, 3. Auflage, München, S. 96)

Genau das meine ich, wenn ich davon spreche, dass sexistische (also Frauen ausschließende) Lehrmaterialien für Frauen lernfeindlich sind!

“Was lange währt, wird endlich Wut!” (Lore Lorentz)

„Ich glaube fast, um sich zu emanzipieren, braucht man Wut, vielleicht auch ein wenig Hass.“
MITSCHERLICH, Margarete, 2006: Ich habe einen Traum. Aufgezeichnet von Anita Blasberg. In: Die Zeit Nr. 35 vom 2006-08-24, S. 60